Bandscheibenvorfall
Bandscheibenvorfall
Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der weiche, gelartige Kern einer Bandscheibe zwischen den Wirbeln der Wirbelsäule durch den äußeren Faserring drückt. Dies kann durch Alterung, Verschleiß, Überbeanspruchung oder plötzliche Belastung verursacht werden. Typische Symptome sind Rückenschmerzen, die in Arme oder Beine ausstrahlen können, Taubheitsgefühle, Muskelschwäche und Bewegungseinschränkungen. Risikofaktoren sind Übergewicht, ungesunde Lebensweise, genetische Veranlagung und Berufe, die schweres Heben erfordern. Die Behandlung kann konservativ sein, mit Ruhe, Medikamenten und Physiotherapie, oder in schweren Fällen eine Operation erfordern, um Druck von den Nerven zu nehmen.
Vorname: Annalena
Nachname: Schulz
Alter: 55J.
Geburtsdatum:b11.04.1968
Gewicht: 64,3kg.
Größe: 1,64m
Die Aktuelle Anamnese
Hauptbeschwerde:
Lumbalgie
Hexenschuss
Lendenschmerzen
• Seit gestern
• mittige untere Rückenschmerzen .
• Persistierend
• stechend, brennend, ziehend
• Ausstrahlung li. Bein
• Plötzlich begonnen
• NRS: zunächst 7/10, nach Einnahme von Diclofenac 75mg:4/10.
• Auslöser: Hebung eines Kübels im Garten .
• Verstärkerende Faktoren: Aufstehen, Sitzen und sich nach vorne beugen .
• Lindernde Faktoren: Liegen sowie Beinhochlagerung .
• Ähnliche Beschwerde Seit 1J. aber leichter .
• Keine neurologischen Symptome (keine Parästhesie oder Hypästhesie).
Die Vegetative Anamnese
Nausea nach der Einnahme von Diclofenac
Kaltschweißigkeit (seit langer Zeit)
Vorerkrankungen
Migräne: Kopfschmerzen, drückend, bds. rezidivierende, alle 3 Mo. mit Photopsie (Lichtempfindlichkeit).
Voroperationen
• Sectio Caesarea vor 30 J.
• Vakuumextraktion vor 28 J.
Medikamente
• Ibuprofen 400 b.B.
• Dolortriptan gegen Migräne b.B.
• Calcium Sandoz b.B.
GYN
seit 5 Jahren Menopause
Vakuumextraktion für den ersten Sohn
Sectio Caesarea für den zweiten Sohn
Allergie
allergische Rhinokonjunktivitis im Frühjahr (Heuschnupfen)
Noxen
Nikotinabusus: eine Zig. alle 2-3Wochen mit Alkohol
Alkoholkonsum: 2Gl.Wein am WE
Drogenkonsum: keine
Famillienanamnese
Mutter: 78J. DM2
Vater: 80J., aHT
Schwester: verstorben mit 52J. an Bronchial-Ca.
Sozialanamnese
Floristin von Beruf
geschieden
alleinwohnend
habe 2 gesundem Sohne.
Verdachtdiagnose
Discusprolaps
Differentialdiagnosen
1-pAVK
2-Spinalkanalstenose
3- LWS-Metastasen
4-Osteochondrose
5-Muskelverspannung , Muscle Tension
6-Spondylolisthese
7- Spondylose
Diagnostik
• KU neurologische Untersuchung
• FKDS des li. Biens
• Labor : BB CRP BSG E-lyte
• Leber-,Nierenwerte
• Rö-LWS im 2 Ebenen
• MRT-LWS Ggf. CT-LWS
• Urin-Status
Therapie
• Ambulant Behandlung
• Patientenschulung
• Physiotherapie
• Analgetikum
• Muskelrelaxantien Methocarbamol
• Ggf. Op (Diskektomie)
• Ggf. Einspritzung des Cortisols
• Neurologisches Konsil
Wichtige Fragen
1. Seit wann haben Sie Schmerzen ?
2. Wo sind die Schmerzen lokalisiert? (Hals-, Lendenwirbelsäule)
3. Wie stark sind die Schmerzen ?
4. Verstärken sich die Schmerzen, wenn Sie husten, oder niesen ?
5. Gab es einen Auslöser für die Schmerzen? (Fehlbewegungen,
Hebetraumen, Kälteexposition, Klimawechsel, Überlastungen)
6. Strahlen die Schmerzen aus ?
7. Leiden Sie unter Muskelschwäche ?
8. Ist Ihnen eine eingeschränkte Beweglichkeit aufgefallen ?
9. Sind Ihnen Lähmungen aufgefallen ?
10. Wo genau ist die Lähmung lokalisiert ?
11. Leiden Sie unter Sensibilitätsstörungen ?
12. Ist Ihnen eine neu aufgetretene Inkontinenz aufgefallen? (Unfähigkeit, Urin
oder Stuhl zu halten)
13. Sind die Symptome im Laufe der Zeit schlimmer geworden ?
14. Treiben Sie Sport ?
15. Welche Sportdisziplin und wie oft wöchentlich ?
16. Welche Vorerkrankungen haben Sie? (degenerative Knochen-
/Gelenkveränderungen; Lumbalgien)
17. Hatten Sie schon Unfälle? (z. B. Schleudertrauma der Halswirbelsäule)
18. Welchen Beruf üben Sie aus ?
Informationen
Definition und Ätiologie:
-Es ist eine Erkrankung der Wirbelsäule, die wegen Verschiebung (diplacement) der
Bandscheibe (intervertebral Disc) zwischen Wirbelkörperen (vertebral bodies)
auftritt, Dies führt zu Kompression des Nerves.
-Die Ursache ist oft überlastende Vorschädigung (pre-existing defect) der
Bandscheibe, aber es kann auch ohne äußeren Anlass (outer cause) auftreten.
-Eine Behandlung meistens konservativ möglich, schwere Vorfälle müssen operativ
behandelt werden.
• die plötzlich oder langsam zunehmende Verlagerung, bzw. den Austritt von
Gewebe des Nucleus pulposus der Bandscheibe. Dabei kann es zu einer
Kompression des Rückenmarks oder der Nervenwurzeln kommen.
• Durch körperliche Belastung kommt es mit zunehmendem Alter zu einem
Wasserverlust und fibrösen Umbau des Nucleus pulposus (Diskose).
Dadurch nimmt die Höhe der Bandscheibenfächer ab.
Stadien:
• Protrusion: Breitbasige oder umschriebene Vorwölbung der Bandscheibe
bei intaktem Anulus fibrosus
• Prolaps bzw. Bandscheibenvorfall: Vorwölbung von Nucleus pulposus
durch Defekt im Anulus fibrosis
• Treten Einrisse des Anulus fibrosus auf, können Anteile des Nucleus
pulposus austreten (Prolaps). Verliert der Prolaps Kontakt zur
ursprünglichen Bandscheibe, spricht man von einem
Bandscheibensequester.
Symptome:
Die meisten Bandscheibenvorfälle verlaufen asymptomatisch. Mögliche
Beschwerden sind lokale Rückenschmerzen und bei Affektion einer Nervenwurzel
eine Radikulopathie (radikuläre Schmerzen, Sensibilitätsstörungen und Paresen im entsprechenden Versorgungsgebiet).
1. Rückenschmerzen ( Lumbalgie) .
2. Lähmung (Parese) .
3. Eingeschränkte Bewegung.
HWS-Halswirbelsäule:
1- Nackensteifigkeit.
2- Schwäche des Arms.
3- Eingeschränkte Bewegung des Arms.
4- Schmerzen zwischen Schulterblättern.
5- Parästhesien (kribbeln).
6- Hypoästhesien (Taubheitsgefühl).
LWS-Lendenwirbelsäule:
1-Schwäche des Beins.
2 Eingeschränkte Bewegung des Beins.
3-Hexenschuss (Lumbago).
4-Parästhesien (kribbeln).
5-Taubheitsgefühl.
Diagnose
1-Anamnese und körperliche Untersuchung:
• Lasègue-Zeichen (Dehnungsschmerzen des Ischiasnerves). Stretch Pain
Der Patient wird aufgefordert, sich flach auf den Rücken zu legen. Das gestreckte
.Bein wird im Hüftgelenk langsam passiv um 90° gebeugt
Das Lasègue-Zeichen ist positiv, wenn eine Beugung um etwa 70-80° aufgrund von
vorher eintretenden Schmerzen in Bein, Gesäß oder Rücken nicht durchführbar ist.
• Kering Zeichen (Dehnungsschmerzen des Ischiasnerves).
Der Patient wird flach auf dem Rücken gelagert. Die Beine werden bei gestrecktem
Knie im Hüftgelenk gebeugt. Beugt der Patient dabei aufgrund von Schmerzen die
Knie, ist das Kernig-Zeichen positiv.
2- Laboruntersuchung: unauffällig.
3- Röntgenaufnahme des HWL , LWS:
um die Fraktur auszuschließen. Röntgen der LWS in 2 Ebenen:
–Fehlhaltungen oder Fehlbildungen
–Degenerative oder entzündliche Veränderungen
– Tumoren
4- MRT als alternativ CT: um die Diskoprolaps zu bestimmen und damit wir
wissen, ob es eine Kompression oder eine Veränderung im Facettengelenk gibt.
5- Skelettszintigraphie: um die Metastasen auszuschließen.
Red-flag-Symptomen:
• Progrediente neurologische Ausfälle
• Konus-Kauda-Syndrom: u.a. Reithosenanästhesie, Harn- und Stuhlinkontinenz
• Schmerzverstärkung in der Nacht
• Nachlassende Schmerzen bei deutlicher Parese
• Z.n. aktuellem Unfall (V.a. Wirbelfraktur)
• Bekannte Osteoporose mit Bagatelltrauma
• Tumoranamnese
• Infektionen (V.a. Spondylodiszitis)
• Verdächtige Allgemeinsymptome (Fieber, Gewichtsverlust)
- Kauda-Syndrom Querschnittssyndrom auf Höhe der Cauda equina. Dabei kommt
es zu einer Schädigung von Fasern der Rückenmarkssegmente von L4 bis S3, die
unterhalb des Conus medullaris verlaufen.
Symptome:
– Blasen- und Darminkontinenz
– Paraparese
– Reithosenanästhesie
– radikuläre neuropathische Schmerzen
– positives Lasègue-Zeichen
– → Notfallindikation für OP